Das Deutsche Staatstheater Temeswar lädt Freitag, den 17. März 2023, um 19.30 Uhr, zu Alexander Hausvaters Inszenierung "Der Gott Kurt" ein. Hausvater zählt zu den bekanntesten Spielleitern Rumäniens.

Karten: https://www.entertix.ro/bilete/14939/der-gott-kurt-dumnezeul-kurt-kurt-the-god-17-martie-2023-teatrul-german-de-stat-timisoara.html

Einige Monate vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs in einem deutschen KZ auf dem Gebiet Polens: Der Lagerkommandant demonstriert seine Vorstellungen von einer Gesellschaft ohne Moral, in der das Gewissen als ein historischen Hindernis und somit als überflüssig gilt. Er bedient sich dabei des Stückes "König Ödipus" von Sophokles. Die auf einem Mythos basierende Tragödie dieses Autors der Klassik soll in dem KZ nicht nur gespielt, sondern "gelebt" werden. Der Lagerkommandant Kurt, Vetreter eines möderischen, menschenverachtenden Regimes, übernimmt dabei die Rolle der Götter. Ein jüdischer Häftling, ein Jugendfreund des Kommandanten, wird gezwungen, den eigenen Vater zu töten und mit seiner Mutter ein Kind zu zeugen.

Der 1907 als Alberto Pincherle geborene Moravia gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten Italiens des vergangenen Jahrhunderts. Sein 1929 erschienener Roman "Die Gleichgültigen" wurde rasch ein Erfolg. Zwei Themen, die auch in Moravias späteren Werken immer wieder behandelt werden, tauchen bereits hier auf: die Macht von Sexus und Geld. In den 1930er Jahren arbeitete er als Auslandskorrespondent für verschiedene italienische Tageszeitungen, was zu Konflikten mit dem faschistischen Regime Mussolinis sowie mit dem Vatikan führte. 1947 veröffentlichte Moravia den Roman "Die Römerin", den die katholische Kirche für obszön erklärte und wenige Jahre später auf die Liste der verbotenen Bücher setzte. Nach mehreren Bänden mit Erzählungen gelang ihm 1960 mit dem Roman "Die Langeweile" erneut ein großer Erfolg. Moravia starb 1990 in Rom. Zu den bekanntesten Verfilmungen seiner Werke zählen "Die Verachtung" (mit Brigitte Bardot und Michel Piccoli; Regie Jean-Luc Godard), "Gestern, heute und morgen" (Regie: Vittorio de Sica) und "Der große Irrtum" (Regie: Bernardo Bertolucci).

Alexander Hausvater wurde in Bukarest geboren und wanderte 1959 gemeinsam mit seiner Familie nach Israel aus. Er studierte in Tel Aviv und Dublin hat an zahlreichen Theatern Rumäniens wie auch im Ausland gearbeitet. Am Deutschen Staatstheater Temeswar inszenierte er zuletzt 2012 das Stück "Das Urteil" von Barry Collins.

Zu der Besetzung der Inszenierung gehören Franz Kattesch, Harald Weisz, Silvia Török, Rareș Hontzu, Ida Jarcsek-Gaza, Daniel Ghidel, Tatiana Sessler-Toami, Aljoscha Cobeț, Dana Borteanu, Isa Berger, Radu Brănici, Oana Vidoni sowie die Theater Studierenden Jacqueline Kohl und Sergiu Vernica.

An der Aufführung wirkten außerdem Zsolt Fehérvári (Bühnenbild) Ioana Popescu (Kostüme), Dan Simion (Musik) und Sebastian Hamburger (Video) mit.