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Deutsches Staatstheater Temeswar

"Das Theater" - DSTT eröffnet die neue Spielzeit mit internationaler Kooperation

5. September 2023

"Das Theater" ist der Titel der ersten Premiere, mit der das Deutsche Staatstheater Temeswar die Spielzeit 2023/24 eröffnet. Die Produktion entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Französischen Institut. Regie führt der französische Theaterkünstler Pascal Rambert, der zugleich der Autor des Stückes ist. Die Premiere findet am 14.September 2023, um 19.30 Uhr statt.

Das Stück "Das Theater" entstand innerhalb von nur wenigen Monaten, während Pascal Rambert gleichzeitig auf mehreren Kontinenten inszenierte. Wie der Autor unterstreicht, handelt es sich um eine Fiktion, selbst wenn die Schauspielerinnen und Schauspieler des DSTT das Material dazu lieferten: Erinnerungen, Erfahrungen, Träume. Meist waren diese mit dem Beruf verknüpft, oder mit dem Wunsch, Schauspieler zu werden. Die Bühne ist der Mittelpunkt des Lebens, oder war es, bis neue Einsichten folgten. So betrachtet, teilen alle die Erfahrung, dass es zwischen dem Leben an und auf der Bühne und dem vermeintlich Privaten keine Grenzen gibt. Das aber verbindet zugleich, macht Theater in gewissem Sinn zu einer Familienangelegenheit. Umso mehr, als wie im Fall des DSTT, die mittlere und die jüngere Generation durch die Hände der älteren gegangen ist. Blickt man auf das 70-jährige Bestehen des DSTT zurück, erkennt man, dass die Geschichte dieser deutschen Bühne im Osten Mitteleuropas, die im Grunde bis ins 18. Jahrhundert zurückgeht und sehr bewegt gewesen ist, ebenso fragil wie schützenswert bleibt. Pascal Rambert gelingt es, das DSTT als Traumschiff zu zeigen, auf dem alle der gleichen Illusion treu geblieben sind.

Der französische Regisseur, Theaterautor und Choreograf Pascal Rambert leitete von 2007 bis 2016 das T2G-Theater in Gennevilliers in der Nähe von Paris und etablierte es als nationales Zentrum für zeitgenössische darstellende Kunst. Unter anderem ist er assoziierter Künstler des Nationaltheaters Strasbourg und des Mailänder Piccolo Theaters. Ramberts Stücke sind in viele Sprachen übertragen worden, sein bisher erfolgreichstes ist Clôture de l’amour (Ende einer Liebe), das auch beim DSTT-Festival Eurothalia 2022 gezeigt wurde. Aufgeführt wurde es unter anderem beim Theaterfestival in Avignon, in New York, Rom, Hamburg und Beijing. Als Regisseur und Autor arbeitet Rambert weltweit. Neben zahlreichen anderen Preisen, die er erhielt, sprach ihm die Französische Akademie 2016 für sein gesamtes Schaffen den Theaterpreis zu.

Zu seinem Stück sowie zu der Inszenierung sagte Rambert: “Manchmal grenzen die Dinge an Wunder. Als mich Tilla Rudel, die Direktorin des Institut Français, mich nach Temeswar einlud, kam ich ohne Bilder im Kopf und entdeckte die Stadt. Und Menschen: die Schauspieler des Deutschen Staatstheaters Temeswar, die ich sofort mochte. Ich traf die Schauspielerinnen und Schauspieler einzeln. Ich hörte ihnen zu. Danach erzählten sie mir auch in E-Mails von sich, von ihrem Leben. So mache ich es immer bei allen Stücken, die ich für Schauspieler aus der ganzen Welt schreibe: Ich treffe sie. Ich spreche mit ihnen. Dann schreibe ich für sie. Hier habe ich mich dafür entschieden, für die 26 Mitglieder des Deutschen Staatstheaters zu schreiben. Denn sie alle schilderten in ihren Erzählungen ein reales und faszinierendes Rumänien. Was wir auf der Bühne sehen, ist natürlich nicht ihr Privatleben. Ich habe verschiedene Leben, Geschichten und Lebenswege miteinander vermischt. Das Stück "Das Theater" erzählt von der Liebe zum Theater. Wie man ihm sein Leben widmet. Wie man dort glücklich und unglücklich ist. Das Theater zeigt eine Geburtstagsfeier, die auf eine Probe folgt. Es ist das Leben selbst, das plötzlich auf der Bühne zu sehen ist, mit all seinen Freuden und Leiden, mit seinen Hoffnungen und Entsagungen. Die Jugend und das Alter. Die Liebe und die Einsamkeit.”

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